
Im August möchten wir ein Paper des BMBF Projekts nanoGRAVUR vorstellen. nanoGRAVUR beschäftigte sich 2015-2018 mit der Gruppierung nanostrukturierter Materialien hinsichtlich Arbeits-, Verbraucher- und Umweltschutz und Risikominimierung. Dieser Ansatz wird nun von den Projektpartnern in diesem Paper beschrieben.
Bei der Vielfalt an synthetischen Nanomaterialien und die zudem auch in zahlreichen Modifikationen (Unterschiede in der Größe, Form, chemischer Zusammensetzung und Oberflächenfunktionalisierung) vorkommen, ist der Aufwand zur Untersuchung von Effekten und Verhalten im Rahmen regulatorischer Anforderungen enorm. Bei der Variabilität der möglichen Wirkungen ist es nahezu unmöglich, das potentielle Risiko für jedes Nanomaterial im Einzelfall zu prüfen. Gruppierung oder Analogie zielt nun darauf ab, durch die Identifikation bestimmter Eigenschaften oder Parameter eine verlässliche Vorhersage über Gefährdungen durch Nanomaterialien einer Gruppe ohne zusätzliche Testung zu erlauben.
Für jeden der drei unterschiedlichen Bereiche der Arbeits-, Verbraucher- und Umweltsicherheit können sich unterschiedliche Gruppen ergeben, die sich jedoch auf einen harmonisierten Satz von Materialeigenschaften mit spezifischen Analysemethoden, Deskriptoren und Bereichen stützen. Der Nachweis des Konzepts wird in dieser Veröffentlichung durch quantitative Daten zu 34 Fallstudien erbracht.
Original-Veröffentlichung:
Wohlleben, W, Hellack, B, Nickel, C, Herrchen, M, Hund-Rinke, K, Kettler, K, Riebeling, C, Haase, A, Funk, B, Kühnel, D, Göhler, D, Stintz, M, Schumacher, C, Wiemann, M, Keller, J, Landsiedel, R, Broßell, D, Pitzko, S, Kuhlbusch,T (2019), The nanoGRAVUR framework to group (nano)materials for their occupational, consumer, environmental risks based on a harmonized set of material properties, applied to 34 case studies. DOI 10.1039/c9nr03306h

Weitere Spotlights
Spotlight April 2022: Eine neue Risikobewertung von Nanomaterialien beim 3D Druck ist notwendig
Die Verwendung von Nanomaterialien im 3D Druck hat großes Potential. Aufgrund der Eigenschaften von nanoskaligen Materialien können viele Anforderung im 3D Druck umgesetzt werden. Diese einzigartigen, auf der Größe der Teilchen basierenden Eigenschaften führen jedoch auch dazu, dass neue Risikobewertungen vorgenommen werden müssen. Denn werden die Nanopartikel im Druckprozess oder anschließen aus dem fertigen Produkt […]
WeiterlesenSpotlight Dezember 2020: Überdenken der Nanosicherheit – Teil II
Im Dezember möchten wir auf das small-Sonderheft: Überdenken der Nanosicherheit – Teil II aufmerksam machen. Im Spotlight Juli haben wir bereits den Teil I vorgestellt. Auch in dieser Sonderausgabe „Rethinking Nanosafety – Part II“ sind Forschungsarbeiten renommierter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nanosicherheitsforschung zu finden. Der erste Teil dieser Sonderausgaben erschien im Mai 2020, der […]
WeiterlesenSpotlight Juli 2021: Einstieg in die digitale Materialforschung – jetzt starten
Maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz, Big Data… Kennen Sie diese Begriffe? Es sind nicht nur Buzzwords, denn die Digitalisierung der Wissenschaft ist ein aufstrebendes Gebiet, das ständig wichtiger wird. Deshalb wollen wir Ihnen den Artikel “A Paradigm Change in Material’s Development” von J. Kimmig aus der Gruppe von U. Schubert, Jena vorstellen. In diesem Artikel werden […]
WeiterlesenSpotlight November 2020: Nanotechnologie in der öffentlichen Wahrnehmung
Im November möchten wir Sie auf eine Publikation hinweisen, in der die öffentlichen Wahrnehmung zur Sicherheit von Nanomaterialien in Österreich untersucht wird.
Darin wird u.a. gezeigt, dass zwar generell eher eine positive Einstellung zu Nanomaterialien vorherrscht, es aber aus verschiedenen Gesellschaftsgruppen durchaus unterschiedliche Meinungen zu Sicherheitsfragen gibt. Weitere Aufklärung scheint also notwendig.
Weiterlesen