
Wenn wir, das DaNa-Team als Betreiber der Website nanopartikel.info, von Nanobots, also nanometergroßen Maschinen schreiben, weisen wir darauf hin, dass diese Maschinen zur Science Fiction gehören, eventuell sogar eine Utopie – also nie realisierbar – bleiben werden. Im deutlich größeren Mikro-Maßstab sind aber kleine Maschinen denkbar, die bei der Therapie von Krankheiten, z.B. Krebs, helfen könnten. Einen solchen Ansatz präsentiert jetzt Frau Schürle von der ETH Zürich, die magnetisch steuerbare Mikroroboter entwickelt. Dabei greift sie auf natürlich vorkommende Bakterien zurück, die einen magnetischen „Kern“ besitzen, und mit dessen Hilfe sie als Mikroroboter zum Ziel gesteuert werden können.
Dieser Ansatz ist von der Grundidee her nicht gänzlich neu. Er wird aber durch die Züricher Arbeitsgruppe deutlich verbessert, weil rotierende Magnetfelder eingesetzt werden, um die Bakterien in Rotation zu versetzen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Mikroroboter nun wie Mikro-Bohrmaschinen arbeiten und sich zerstörungsfrei zwischen Zellen hindurchbohren, um aus Blutgefäßen durch die Blutgefäßwand hin zu Tumorzellen zu gelangen. Welche Ergebnisse sie erzielt hat und welche neuen Ansätze Frau Schürle verfolgt, lesen Sie auf der Website der ETH Zürich und in der dort zitierten Originalpublikation (Gwisai T, Mirkhani N, Christiansen MG, Nguyen TT, Ling V, Schuerle S: Magnetic torque-driven living microrobots for increased tumor infiltration, Science Robotics 26. Oktober 2022, doi: https://doi.org/10.1126/scirobotics.abo0665)

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