
Ein italienischer Forscherverbund berichtet über essbare Batterien, die elektrischen Strom liefern und als Nahrungsmittel verdaut werden und damit ein zweites Mal Energie liefern könnten. Was zunächst lustig klingt, hat einen ernsten Hintergrund, denn in der Medizin werden Stromquellen benötigt, die über den Verdauungstrakt transportiert werden und ggf. auch unbeabsichtigt im Körper verbleiben könnten, z.B. für schluckbare Mini-Kameras, die bei Magen- und Darmspiegelungen verwendet werden könnten. Sind die Batteriematerialien dann verdaubar, kommt es nicht zu problematischen Auswirkungen durch die Batterie, falls diese nicht schnell genug den Körper passiert.
Die vorgestellte Batterie ist aus Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmitteln aufgebaut und da alle Komponenten entweder verdaulich sind oder den Körper unverändert passieren, könnte man sie tatsächlich essen. Die Autoren haben zwar die Funktionsfähigkeit der Batterie getestet, sie liefert also Strom, gegessen haben die Autoren ihre Batterie aber nicht, denn das Batteriegehäuse war zu groß und nicht aus verdaulichen Stoffen aufgebaut, hier ist also noch Forschungsbedarf notwendig.
Originalpublikation:
lic, I. K., Galli, V., Lamanna, L., Cataldi, P., Pasquale, L., Annese, V. F., Athanassiou, A., Caironi, M., An Edible Rechargeable Battery. Adv. Mater. 2023, 2211400.

Weitere Spotlights
Spotlight Juli 2021: Einstieg in die digitale Materialforschung – jetzt starten
Maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz, Big Data… Kennen Sie diese Begriffe? Es sind nicht nur Buzzwords, denn die Digitalisierung der Wissenschaft ist ein aufstrebendes Gebiet, das ständig wichtiger wird. Deshalb wollen wir Ihnen den Artikel “A Paradigm Change in Material’s Development” von J. Kimmig aus der Gruppe von U. Schubert, Jena vorstellen. In diesem Artikel werden […]
WeiterlesenSpotlight April 2022: Eine neue Risikobewertung von Nanomaterialien beim 3D Druck ist notwendig
Die Verwendung von Nanomaterialien im 3D Druck hat großes Potential. Aufgrund der Eigenschaften von nanoskaligen Materialien können viele Anforderung im 3D Druck umgesetzt werden. Diese einzigartigen, auf der Größe der Teilchen basierenden Eigenschaften führen jedoch auch dazu, dass neue Risikobewertungen vorgenommen werden müssen. Denn werden die Nanopartikel im Druckprozess oder anschließen aus dem fertigen Produkt […]
WeiterlesenSpotlight Juli 2022: Neue Definition zu Nanomaterialien veröffentlicht
Die Europäische Union hat zum Juni 2022 eine neue Definition für Nanomaterialien veröffentlicht. Diese soll künftig als Grundlage für Rechtsvorschriften verwendet werden. Zu finden sind die neuen Dokumente auf den Webseiten der EC. In der neuen „Nanodefinition“ bleiben die wesentlichen Komponenten wie die Herkunft oder der Größenbereich der Teilchen (1-100 nm) weitgehend unverändert, es werden […]
WeiterlesenSpotlight Februar 2021: Nanoobjekte im Corona-Impfstoff – wissenschaftlich korrekt?
Die COVID-19 Pandemie ruft die unterschiedlichsten Reaktionen bei uns Menschen hervor, so auch im Internet (z.B. https://www.springermedizin.de/covid-19/allergien-und-intoleranzreaktionen/schwere-allergische-reaktionen-nach-covid-19-impfung-mit-dem-imp/18696458) und in den sozialen Netzwerken. Ohne uns Verschwörungstheorien wie „5G-NanoChip im Covid-Impfstoff“ zu eigen machen zu wollen, sind Meldungen über „Nanopartikel im Impfstoff lösen Allergien aus“ durchaus Nachrichten, die man wissenschaftlich betrachten sollte. Der 5G-Chip, dessen Plan im […]
Weiterlesen