Cellulose ist der am häufigsten vorkommende, organische Stoff auf der Erde. Nanoskalige Kristallite können aus Biomasse oder Cellulose-haltigen Wertstoffen (Abfall) gewonnen werden. Nanocellulose (NC) wird dabei aus nachwachsenden Rohstoffen extrahiert und ist damit ein Rohstoff aus dem Bereich der Bioökonomie. Nanocellulose weist sehr gute Barriere-Eigenschaften für Sauerstoff und Mineralöle auf und kann damit Barriere-Materialien aus fossilen Rohstoffen ersetzen.
Nanocellulose ist biologisch abbaubar und bietet einen vielversprechenden Ansatz zur Reduktion von schwer abbaubarem Plastikmüll und somit einen möglichen Ausweg aus der Mikroplastik-Problematik in der Umwelt, für die Fälle bei denen Verpackungsmüll unbeabsichtigt in die Umwelt gelangt und bei denen geeignete Sammelsysteme fehlen. Darüber hinaus weisen mehrere Untersuchungen darauf hin, dass Nanocellulose besser verträglich mit anderen Polymeren und Papier als üblicherweise verwendete Materialien ist und daher weniger Probleme im Recyclingprozess verursacht und zu einer höheren Recyclatqualität führt.
Während es allgemein akzeptiert wird, dass bakteriell hergestellte Cellulose nicht toxisch ist, existieren große Wissenslücken bei der Frage nach Aus- und Wechselwirkung von anderen Nano-/Mikrostrukturen aus Cellulose, wie z. B. Nanocellulose-Kristalle und Nanocellulose -Fasern. Die Toxizität dieser Materialien hängt stark von ihrer Form und Größe, der Oberflächenchemie und der der Qualität des Herstellungsprozesses (Verunreinigungen) ab. Vorläufige Ergebnisse weisen auf eine geringe dermale und orale Toxizität hin, sind jedoch widersprüchlich in Bezug auf Toxizität bei Inhalation.
Vor diesem Hintergrund verfolgt das Vorhaben NanoCELL folgende Ziele:
1. Materialentwicklung und Analytik der Nanocellulose
2. Toxikologische Evaluierung der Nanocellulose
Förderkennzeichen: 03XP0196
Laufzeit: 01.03.2019 - 28.02.2022
Dr. Florian Meier, Postnova Analytics GmbH, Landsberg am Lech (DE)
Umweltbundesamt (UBA), Dessau-Roßlau (DE)
Infiana Germany GmbH & Co. KG, Forchheim (DE)
GRÜNPERGA Papier GmbH, Grünhainichen (DE)